Donnerstag, 27.04.2023, 19:00 Uhr
Dillingen, Colleg - Großer Saal
Eintritt: 5,-- Euro (ermäßigt 4,-- Euro)
Eintritt frei für Mitglieder des Historischen Vereins Dillingen
Anmeldung erforderlich,
auch für Mitglieder des Historischen Vereins.
Ludwig von Oettingen-Wallerstein, geboren 1791, stammte aus einem im Alten Reich reichsunmittelbaren Fürstenhaus. Das bedeutete, dass er im Neuen Bayern, nachdem sein angestammtes Fürstentum mediatisiert worden war, seinen Platz erst noch finden musste. Schaut man allein auf die Ämter, die er unter König Ludwig I. innehatte, dann könnte man zu der Überzeugung gelangen, dass ihm dies geglückt sei: als Mitglied der Kammer der Reichsräte, als Innenminister des bayerischen Königs von 1831 bis 1837, als außerordentlicher Gesandter Ludwigs I. in Paris 1846/47, als bayerischer Außenminister 1847/48. Im privaten Bereich verursachte Ludwig von Oettingen-Wallerstein allerdings diverse Skandale. So heiratete er völlig unter Stand und konnte daher nicht Chef seiner Linie bleiben, er lebte massiv über seine Verhältnisse und als Mitglied der Kammer der Abgeordneten definierte er sich selbst als sogenannter „Fürst-Proletarier“. Eine zweite Ehe mit einer reichen Erbin konnte ihn schließlich nicht vor dem Gefängnis (Schuldhaft) bewahren, doch entzog er sich zuletzt den Forderungen seiner Gläubiger, indem er in die Schweiz flüchtete, wo er Mitte des Jahres 1870 verstarb.
Der Vortrag findet in Zusammenarbeit mit dem Historischen Verein Dillingen statt.